Chronik ab 1947

Im Sommer des Jahres 1947 trafen sich dann auf Initiative des Tambourmajors Wilhelm Eickels die aus dem Krieg zurückgekehrten Mitglieder, um den Verein zu neuem Leben zu erwecken.

Auch einige junge Burschen fanden den Weg in das Korps, so dass man schon 1948 an einem Wettstreit in Doveren teilnehmen konnte. Im selben Jahr fand in Klinkum die erste Nachkriegskirmes unter dem Schützenkönig Hans Giermanns statt.

Schützenkönig Hans Giermanns

Rasch wuchs der Verein auf über 20 Mitglieder an. Unter ihnen auch der Trommler Andreas Peters, den späteren, langjährigen Stabführer des Vereins. Es folgten zahlreiche Veranstaltungen in Waldenrath, Golkrath, Melick (Niederlande), Niederkrüchten und Schafhausen, die dem Verein einen ansehnlichen Erfolg bescherten.

Das Trommlerkorps Klinkum bei der Parade 1951 in „Am Tömp”

Ein Höhepunkt in der Geschichte des Vereins war der im Jahre 1954 in Klinkum veranstaltete Trommler- und Solistenwettstreit, an dem 14 Vereine aus dem In- und Ausland teilnahmen. Nicht zuletzt das rege Interesse, das die gesamte Einwohnerschaft Klinkums diesem Fest entgegenbrachte, ermutigte den Verein, noch Jahre später, dass für 1969 geplante Goldjubiläum auch in einem festlichen Rahmen zu begehen.

1959 übernahmen Fritz und Lene Jakobs das Vereinslokal „Zum Dorfkrug“.

Im Jahre 1961 übergab der altverdiente Tambourmajor Wilhelm Eickels im Alter von 75 Jahren den Tambourstab und die Führung des Korps in die Hände seines Stellvertreters Matthias Cohnen. Jedoch blieb er dem Verein weiterhin treu und unterstützte ihn mit Rat und Tat.

Auch unter der neuen Führung von Matthias Cohnen führte das Trommler- und Pfeiferkorps seine gute Arbeit fort. Ein gelegentlicher Rückgang der Mitgliederzahl wurde ausgeglichen durch die Aufnahme von neuen Mitgliedern. Erfreulich war hierbei, dass auch Burschen aus dem Nachbardorf Tüschenbroich, das ja besonders herzlich mit dem Trommlerkorps Klinkum verbunden ist, dem Verein beitraten.

Als erstes aktives Tambourkorps Mitglied errang Hans Jakob Willms („Bäcker Schnibbel“) 1964 die Königswürde. Seine Minister waren damals Günter Gather und Günter Knoben.

Königspaar 1964
Käthe und Hans-Jakob Willms

Erwähnt sei an dieser Stelle, dass ab dem Jahr 1964 auch die Schützenbruderschaft Gerderhahn das Klinkumer Korps zum Aufspiel zu seinen Kirmessen einlud, siehe Foto mit Andreas Peters auf der Fensterblende.

Tambourmajor Andreas Peters 1964 auf Fensterblende stehend

Im Februar 1968 verstarb das aktive Mitglied Martin Graja.

Im selben Jahr, und somit ein Jahr zu früh, feierte das Korps sein Goldjubiläum. Das lag zum einen daran, dass man wegen der freundschaftlichen Verbundenheit zwischen den dörflichen Vereinen, die für 1969 geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten der St.-Hubertus- Schützenbruderschaft sowie die des SV Klinkum 1919 e.V., nicht behindern wollte. Auch hielt man das vorverlegte Jubiläum ins Jahr 1968 für gerechtfertigt, weil sich die Gründungsmitglieder des Korps bereits 1918 erstmalig getroffen hatten. Aus Anlass des Jubelfestes wurde ein internationaler Wettbewerb durchgeführt an dem 20 Gastvereine teilnahmen.

Am 8. Dezember 1968 starb Alt-Korpsführer Wilhelm Eickels. – Ehre seinem Andenken! –

1971 gewann der Verein in Wildenrath in der B-Klasse den 1. Preis beim Bühnenspiel und beim Vorbeimarsch. Im November nahm das Korps erneut – wie auch heute noch – am großen St. Martinsumzug teil. Das ist jedes Jahr ein Höhepunkt für alle neuen Vereinsmitglieder, da dies der Anlass für den ersten Auftritt ist.

Erster Auftritt der neuen
Vereinsmitglieder beim
St. Martinsumzug 1971

1972 errang Andreas Peters bei einem Wettstreit in Ophoven den Ehrenpreis als Trommler. Er war es auch, der in diesem Jahr von Matthias Cohnen den Tambourstab übernahm, als dieser das Amt des Korpsführers aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste.

1972 war in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Jahr in der Vereinsgeschichte. So wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein Vorstand gewählt. Dieser bestand aus einem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, einem Schriftführer, einem Kassierer und drei Beisitzern. Bis dahin galt zwar der Korpsführer als Erster unter Gleichen, aber alle Entscheidungen wurden ausschließlich durch Abstimmung mittels Mehrheitsentscheid getroffen. An dieser Regelung hält man auch heute noch fest, wobei die Vorbereitungsfunktionen jetzt beim Vorstand liegen. Die Leitung des Vereins ging in diesem Jahr vom Korpsführer auf den Vorsitzenden über und so wurde 1972 Andreas Peters zum allerersten 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt.

Ebenfalls im Jahr 1972 errang Harry Dörlitz die Königswürde der Klinkumer Bruderschaft. Seine Minister waren Hans Hastenrath und Eckhard Breuer.

Harry Dörlitz errang 1972 die
Königswürde

Und schließlich wurde in diesem Jahr auch der Vertrag zwischen der Schützenbruderschaft von Mönchengladbach- Eicken und dem Klinkumer Korps geschlossen, mit dem das Korps engagiert wurde, um bei den Prunkfestlichkeiten der Eickener Bruderschaft aufzuspielen.

1973, nur ein Jahr nach seinem großen Fest, verstarb Heinrich (Harry) Dörlitz plötzlich und unerwartet und wurde mit allen Ehren zu Grabe getragen.

Nachdem 1974 neue Trommeln und Flöten angeschafft worden waren, stattete sich das Korps in den Jahren 1975 bis 1977 komplett mit neuen Uniformen aus, was damals die runde Summe von 10.000 DM kostete. 1976 wurde Manfred Müchen zum Stellvertreter des Korpsführers gewählt.

Am 21. Oktober 1977 übernahm Hans-Willi Backhaus das Amt des 1. Vorsitzenden von Andreas Peters. Seit dieser Zeit spielt das Korps auch alljährlich für die Kinder des 1975 erbauten Klinkumer Kindergartens zum St.-Martins-Zug auf.

1978 kam der Klinkumer Schützenkönig wieder aus den Reihen des Trommler- und Pfeiferkorps: Hans Monforts holte den Königsvogel von der Stange. Seine Minister waren erneut Eckhard Breuer und Manfred Backhaus. Auch der Prinz und das Prinzengefolge waren Korpsmitglieder: Den Prinzenvogel schoss Heinz Kohlen, seine Gefolgsleute waren Hans-Willi Backhaus und Manfred Müchen.

Das komplette Königs- und Prinzengefolge kommt aus den Reihen des Korps: Schützenkönig Hans Monforts und Prinz Heinz Kohlen im Jahr 1978