Im darauffolgenden Jahr, 1979, dem Jahr des 60-jährigen Bestehens des Vereins, stellte das Korps mit Heinz-Willi Gossen erneut den Prinzen. Adjutanten waren Helmut Kohnen und Wilfried Hennen.
Prinz Heinz-Willi Gossen mit seinen Adjutanten im Jubiläumsjahr 1979
Das 60-jährige Bestehen wurde natürlich gebührend gefeiert. Im Mittelpunkt der Festveranstaltungen stand ein Festumzug mit rund 1.000 Teilnehmern. Während des Festbanketts wurden Matthias Cohnen und Andreas Peters mit der Landesplakette des Deutschen Volksmusikerbundes ausgezeichnet.
1979 – 60 Jahre Trommler- und Pfeiferkorps Klinkum
Nur wenige Tage zuvor, am 25. August 1979 verstarb durch einen tragischen Verkehrsunfall im Alter von 72 Jahren das noch aktive Mitglied Franz Schrötgens. Er war über 50 Jahre Mitglied des Spielmannszuges.
Am 25. August 1980 feierte Tambourmajor Andreas Peters seine Silberne Hochzeit. Im Oktober 1980 errang Hans Hastenrath (Molli) die Königswürde der Klinkumer Bruderschaft. Aus familiären Gründen trug allerdings nicht er, sondern der Brudermeister das Königssilber zum Schützenfest im darauffolgenden Jahr.
Ende der 1970er Jahre wurde erstmalig die Ausbildung neuer, meist jugendlicher Mitglieder mit Noten- und Instrumentenschulung forciert. Manfred Müchen bildete die Flötisten aus, Andreas Peters die Trommler. Dies war ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins, da ab diesem Zeitpunkt zusätzlich auch konzertante Musikstücke gespielt wurden und ein vermehrtes Zusammenspiel mit Musikvereinen möglich war. Der erste Auftritt nach Noten war bei der internen Weihnachtsfeier im Dezember 1980.
Weihnachtsfeier im Dezember 1980
Am 26. Oktober 1980 übernahm Manfred Müchen den Vorsitz des Vereins. Dieses Amt hatte Hans-Willi Backhaus zuvor drei Jahre bekleidet. Zum ersten Ehrenmitglied des Trommler- und Pfeiferkorps Klinkum wurde anlässlich seiner 50-jährigen Mitgliedschaft der langjährige Stabführer Matthias Cohnen im Jahr 1981 ernannt.
Am 17. Juli 1981 verstarb das aktive Mitglied Manfred Hastenrath.
1982 kam der Bundeskönig aus Tüschenbroich: Hans Josef Wackers. Dieser besondere Anlass wurde mit einem gemeinsamen Gruppenfoto festgehalten.
Erwähnenswert ist auch ein lustiger Vereinsrekord aus diesem Jahr. Der damals 12-jährige Flötist Peter Hofer schaffte beim traditionellen Schinkenwurstessen nach dem Sankt-Martins-Zug sage und schreibe 14 Stücke von dieser Klinkumer Köstlichkeit.
1983 nahm der Verein am Rosenmontagszug in Wegberg teil. Verkleidet als Schlafmützen sorgte man für ausgelassene Stimmung. Diese Art von Auftritt wurde allerdings nicht zur Tradition.
1983 als „Schlafmützen” im Rosenmontagszug in Wegberg
1983 waren die Spielleute Ausrichter eines Sommerfestes auf dem Schulhof der früheren Klinkumer Grundschule. Bei herrlichem Sommerwetter kamen viele hundert Besucher und der Kassierer Eckhard Breuer konnte mit Freuden ein halbes Jahr später mit dem erwirtschafteten Gewinn die Rechnung für eine komplett neue Uniformausstattung begleichen.
Ein weiterer Höhepunkt in der mittlerweile 100-jährigen Vereinsgeschichte ist das Aufspielen beim Bundesfest des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften 1983 in Aachen. Gemeinsam mit dem Musikverein Klinkum führte das Korps den Festzug mit 50.000 Teilnehmern durch die alte Kaiserstadt an. Die Parade nahm u. a. auch der Tüschenbroicher Bundeskönig Hans Josef Wackers ab.
Im Jahre 1984 wurden neue Uniformen angeschafft, erstmalig mit einer Neusser Schützenkappe.
Auch die Jugendarbeit war dem Verein schon immer wichtig. So fand z. B. 1985 ein Zeltlager im Klinkumer Wald statt.
1985 Zeltlager im Klinkumer Wald
Ein markantes Datum in der Vereinsgeschichte ist der 20. Dezember 1985: Nach mehr als 60 Jahren war dies der letzte Probetermin in der Gaststätte „Zum Dorfkrug“. Lene und Fritz Jakobs gaben damals diese gute Stube Klinkums auf. Für die vielen Jahre einer guten, harmonischen und geradezu familiären Zusammenarbeit mit Lene und Fritz dürfen wir an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank sagen.
1985 – Die letzte Probe bei „Lene und Fritz” nach 60 Jahren
Die neue Wirkungsstätte für den Probenbetrieb wurde von da an das Klinkumer Pfarrheim, welches 1984 mit der tatkräftigen Hilfe vieler Klinkumer fertiggestellt wurde.
Mittlerweile auf 33 aktive Mitglieder angewachsen, spielte das Korps 1986 erstmalig bei der Beecker Prunkkirmes am Pfingstmontag auf. Diese Veranstaltung sollte neben der Klinkumer und der Tüschenbroicher Kirmes eine feste Einrichtung im Terminkalender des Vereins werden.
1987 schoss Wolfgang Wilmes den Prinzenvogel von der Stange. Seine Adjutanten waren Klaus Reinders und Stefan Schrötgens. Ein Jahr später, 1988, errang das aktive Mitglied Frank Backhaus die Schülerprinzenwürde in Tüschenbroich.
Prinz Wolfgang Wilmes mit Adjutanten Klaus Reinders und Stefan Schrötgens